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„Bei uns sind alle willkommen. Hier wird niemand zurückgelassen“

Lisa Kuesters gründet erst im Frühjahr 2025 The Female Run Club – zunächst um Hamburg als ihr neues Zuhause kennenzulernen. Heute schaut sie zurück auf den Startschuss und erzählt von Beharrlichkeit und Motivation. „Hier bin ich noch nie gewesen“, sagt Lisa, nachdem sie sich ihren Hafermilch-Cappuccino bestellt. Beides ist typisch für sie, wie ich später erfahren werde. Die 33-jährige Münsteranerin nennt Hamburg erst seit anderthalb Jahren ihre Heimat – ganz klar, dass sie noch nicht jede einzelne Ecke der Hansestadt auskundschaften konnte. So auch noch nicht unseren Treffpunkt, das Café Mitte Hamburg in St. Georg. Die Lust, Neues auszuprobieren, ist …

In Hamburg sind alle Mädchen Barbourgrün 

In der neuen Ausgabe von „Man wird ja wohl noch urteilen dürfen” erzählt die „Women of Hamburg“-Kolumnistin Neele Suckert, wie aus einer schlichten Wachsjacke ein unausgesprochener Gesellschaftsvertrag wird und warum in Hamburg nicht nur die Stadt, sondern auch die Garderobe zuverlässig Barbourgrün ist.  „Du siehst aus wie eine englische Prinzessin“, hat letztens ein Kollege gesagt, als ich im Verlag mit meiner schlecht nachgewachsten Barbourjacke auftauchte. Meine Nägel waren passend mit Essies Ballet Slippers lackiert – klar, die Lieblingsfarbe der verstorbenen Queen. Der Vergleich passte, und ich musste schmunzeln, weil ich sie eigentlich nur trage, wenn es regnet und in Hamburg regnet es bekanntlich ja fast immer. Die Jacke war nie ein Fashion-Statement, eher eine Notwendigkeit. Eine Regenversicherung mit …

Susanne Hasenjäger sitzt im Indra auf einer Bank für ihr Portrait bei Women of Hamburg

„Früher war die Stadt freier, wilder, vielleicht auch chaotischer”

Susanne Hasenjäger kennt Hamburg seit Mitte der 80er. Als Moderatorin beschäftigt sie sich beruflich mit Musik und weiß genau, wo dieser Zeitgeist noch spürbar ist. Von den Kultclubs der Großen Freiheit bis in die kleinen Clubs der Schanze – hier hat sie die Bands begleitet, die die Hamburger Schule prägten, und Kiez-Legenden getroffen. Über intelligente Mädchen und schöne Parties, von coolen Platten und handküssenden Greisen. Susanne Hasenjäger aus Langenhorn Es ist 13 Uhr auf der Großen Freiheit. Ungewöhnlich früh für diese Ecke Hamburgs, in der man meist nach Einbruch der Dunkelheit unterwegs ist. NDR-Moderatorin Susanne Hasenjäger wartet am Eingang des …

Kimberly Botte, freiwillige Feuerwehr

„Wenn ich wegziehe, muss ich die Feuerwehr verlassen – und das ist keine Option“

Bei der Freiwilligen Feuerwehr Winterhude findet Kim nicht nur ihre Leidenschaft, sondern auch Freunde fürs Leben – und würde dafür nicht ihren Stadtteil Barmbek-Süd verlassen.  Es ist früher Abend, als der Melder piept. Kim schlüpft in die Schuhe, das Fahrrad steht bereit, ihr Atem geht schnell. Nur 13 Minuten darf sie brauchen, bis sie umgezogen in der Wache der freiwilligen Feuerwehr Winterhude steht. Die Angst beim Einsatz etwas falsch zu machen ist da, aber es ist nur ihr Kopf, der ihr Streiche spielt. Denn ihre Hände wissen genau, was sie tun. An ihren ersten Einsatz erinnert Kim sich noch genau: „Ich war super nervös, aber es war toll, das, was ich gelernt hab, anzuwenden und zu helfen“, sagt sie. Ihre Augen leuchten dabei.      Mit zehn Jahren fing Kim bei …

Women of Hamburg Kolumnistin Neele Suckert fragt sich, ob Hamburg seine eigene Version des New Yorker Happy Meals hat in der Lions Bar

Auf der Suche nach dem Hamburger Happy Meal

Diese Woche nimmt uns die „Women of Hamburg“-Kolumnistin Neele Suckert in der ersten Ausgabe von “Man wird ja wohl noch urteilen dürfen” mit zur Cocktailstunde ins Heritage – zu Pommes, Martini und der Frage, ob Hamburg überhaupt loslassen kann. Ein Abend zwischen Happy Meal und Happy Hour.  „This is the New York Happy Meal“, sagte ein guter Bekannter von mir und schob mir grinsend einen Teller Pommes rüber, während ich etwas abgehetzt meine Tasche unter dem Tisch der Cocktailbar im Heritage verstaute. Martini in der einen, Fritten in der anderen Hand – ein Konzept, das so amerikanisch ist, dass es fast schon wieder charmant wirkt. Fett, Kohlenhydrate, Alkohol: eine Dreifaltigkeit, die jede Deadline vergessen lässt …

Sylvie Kahl isst ein Stück Pizza in der Clermont Weinbar in Pöseldorf

„Pöseldorf ist Champagner mit Kippe“

PR-Managerin Sylvie Kahl kennt Hamburg wie den Eventkalender des Zwicks. Vom Sauvignon Blanc auf der Terrasse der Clermont bis zum Ratsherrn im Bierkrug – in Pöseldorf weiß sie, wie man mühelos auffällt. Sylvie Kahl, 32, PR-Managerin aus Pöseldorf Die Heizstrahler auf der Terrasse der Clermont Weinbar am Mittelweg werfen ein warmes Licht auf den Herbstabend. Sylvie sitzt mir gegenüber, ein Glas Sauvignon Blanc in der Hand, blondes Haar umspielt die Schultern, rote Nägel, schwarzer Blazer, filigraner Goldschmuck. Zurechtgemacht für die schöne Bar im nobelsten Viertel der Stadt. Sie lächelt viel, ohne dass es bemüht wirkt, und greift nach der Pizza aus dem …

„Hamburg ist der perfekte Schwiegersohn“

Von Kiew nach Hannover, über Berlin bis nach Hamburg: „Women of Hamburg“-Moderatorin Margarita entdeckt zwischen Großstadtsehnsucht und Alster-Ruhe, dass Ankommen manchmal leiser beginnt, als man denkt.  Margarita Popova, 25, „Women of Hamburg“-Moderatorin Wenn ich am Jungfernstieg stehe und die Lichter sich in der Binnenalster spiegeln, denke ich an Berlin. Der Ballindamm ist für mich Hamburgs „Unter den Linden“. Nur, dass Hamburg aufgeräumter wirkt, fast zu sehr. Trotzdem stehe ich hier und nicht in der Hauptstadt. Manchmal frage ich mich, warum ich überhaupt weggegangen bin, obwohl sich die Stadt wie zu Hause angefühlt hat. Vielleicht mag ich Berlin so, weil es …

Neele Suckert

„Vintage-Nerzmantel statt Friesennerz“

Women of Hamburg-Kolumnistin Neele Suckert liebt Regen, zumindest solange er auf Seide fällt. Hamburg ist für sie mehr als ein Wohnort – es ist eine Stadt, zu der sie eine Verbundenheit spürt, wie sie sie zuvor nie gekannt hat. Neele Suckert, 29, „Women of Hamburg“-Kolumnistin.  Ich habe irgendwann aufgehört, Hamburg einfach nur zu sehen, und stattdessen angefangen, mich darin zu inszenieren. Nicht einmal mit Absicht – eher aus Notwendigkeit. Diese Stadt verlangt nach Haltung. Wer keinen Stand hat, bekommt ihn hier verpasst. Wer hier lebt, braucht eine Meinung zu Crémant, zu Cashmere und zu Cuisine. Meinen Friesennerz habe ich daher …

Johanna Kunthoff

„Woanders leben? Ein Traum. Hamburg verlassen? Undenkbar!“

Johanna lebt irgendwo zwischen Fernweh und hanseatischer Verbundenheit. Hamburg ist für sie eine vertraute Umarmung und gleichzeitig das Sprungbrett in die Welt. Johanna Kuntoff, 27, „Women of Hamburg“-Redakteurin Egal, wo auf der Welt ich bin – ob Iced-Coffee-schlürfend in einem Café in Sydney, auf einem kleinen Street-Food-Markt irgendwo in Bangkok oder in einer Weinbar in Paris – früher oder später frage ich mich jedes Mal: Wie wäre es wohl, hier zu leben? Manchmal schaue ich sogar schon nach Wohnungen, male mir aus, wie mein Leben hier aussehen könnte, wie es wäre, meine Instagram-Bio mit „based in Sydney“ zu schmücken. Fühlt sich aufregend an …

Matilda Kastien

„Fernweh war meine Ausrede, um Heimweh zu verstehen“ 

Nach etwas Abstand entscheidet sich Matilda noch einmal ganz bewusst für die Stadt, deren Hafen ihr Herz höherschlagen lässt – obwohl Hamburg für sie lange eine Selbstverständlichkeit war. Matilda Kastien, 23, „Women of Hamburg“-Autorin   „Der Hafen macht Hamburg besonders.“ Das klingt wie eine alte, verstimmte Leier, die stolze Norddeutsch-Neulinge immer wieder gerne spielen. Ich denke nicht unbedingt anders – obwohl der Geburtsort „Hamburg“ meinen Personalausweis ziert. Denn bei jedem Blick auf den Hafen flattert mein Magen, als wäre ich frisch verliebt. Die ganz große Liebe wird mir dann bewusst, wenn ich auf meiner unregelmäßigen Elbe-Joggingrunde einen Meeresriesen beim Auslaufen aus …